Irun – Paseie – San Sebastián

Pilgerherbergen?

Was ist denn hier los in Irun. Es ist doch ein heiliges Jahr! Das Buch „Küstenweg“ vom Outdoor Verlag enttäuscht mich hier. Denn entweder es gibt die Herberge gar nicht oder sie ist geschlossen. Was’n das jetzt. In der Tourist-Information konnten sie mir auch nicht wirklich helfen. Ich habe einen spanisch sprechenden Brasilianer aus New York kennengelernt, mit dem ich mir ein Zimmer teile. Klingt etwas eigenartig. Die Unterkünfte sind hier richtig teuer. Da geht kein Einzelzimmer.

Sehr interessant, unser Zimmer hat gar kein Fenster. Und stinkt ganz furchtbar nach Zedernholz. Das mögen Bettwanzen eben nicht. Morgen werden wir so früh wie möglich nach Paseie aufbrechen. Aber ok, es wird auch dort kein Bett geben. Denn selbst eine telefonische Vorbestellung ist nicht möglich. Im Moment gehe ich davon aus, dass das hier ein richtiges Desaster wird.

In Paseie angekommen, ich bin fertig. Meine Beine schmerzen und Krämpfe. Ich musste das letzte Stück alle paar hundert Meter eine Pause einlegen. Ich hatte mit erheblichem Mineralverlust zu kämpfen. In Paseie gibt es nichts. Keine Pilgerherberge, keine Pension, kein Hotel. Nichts!

Nachdem ich dort umhergeirrt bin, immer noch nicht gerade laufend und mit schmerzenden Oberschenkeln, habe ich mich in den Bus nach San Sebastián gesetzt. Aber auch dort war alles ausgebucht – Alles. Verrückt. Pilgern in der Coronazeit ist schwierig und nervenaufreibend. Wollte ich noch genervter sein als ich es eh schon bin?

Geschlafen habe ich dann in Antiguo in der kleinen Pension Tximistarri. Das Bett für nur 50 Euro. Das Bett war wenigstens sehr gut. Leider gibt es hier weder etwas zu trinken noch zu essen. Ich weiß nicht, ob ich das durchstehe. Ich habe einen unglaublichen Hunger und trinke Leitungswasser. Ich vermute, ich habe nach einer Woche genug Geld fürs Schlafen verbraucht, dass es für ein Ultraleichtzelt gereicht hätte.


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