Keine Zeit

In zwei Sekunden von 0 auf 100

Kann nur ein hervorragender Sportwagen? Irrtum. Ein Squall kann das auch. Das Bojenfeld von Kaprije liegt in einer Bucht, rundherum von Bergen geschützt. Das ist erst mal gut. Wenn sich dunkle Wolken in den Bergen zu einer Kraft sammeln und dann die Hänge herunter rutschen wird’s ungemütlich. 

Leider kein Bild gemacht, weiß nicht ob meine Kamera das überlegt hätte.

Wir haben es gerade mal geschaft einen zweiten Festmacher an der Boje auszulegen. Und es tut von jetzt auf sofort einen Schlag mit knapp 40 Knoten Wind und waagerechten Regen. In nur wenigen Sekunden nass bis auf die Haut. Die Luken nicht schnell genug dicht bekommen, es Regnet ins Schiff. Oben wie Unten. Überall Wasser.

Die Schiffe werden hin und her gerissen. Die Festmacher sind voll unter Spannung. Das Beiboot ist jetzt wie ein Pool im Schwimmbad. Die Windrichtung ist nicht klar, wir drehen uns im Kreis. Wie ein Ballett mit all den anderen Schiffen, die noch rechtzeitig eingelaufen sind.

Am nächsten morgen, dem 24.05.18,  ist alles wieder gut. Als wäre nichts gewesen. Doch, der Pool ist noch da.

Wir wollen zurück nach Rogoznica, dem Heimathafen der Bavaria. Um 10:15 legen wir ab und machen uns bei West bis Nord-West auf den Weg. Das ist eine gute Gelegeheit Mike zu erklären wie man Halse Einhand segelt.

Da wir zu viel Tempo haben müssen wir das Beiboot an Deck holen. Es droht abzusaufen. Dazu machen wir ein Manöver, dass sich Beiliegen nennt. Ich habe das Manöver erklärt, allerdings klappt es noch nicht. Sicher kommt einem ein Back stehendes Vorsegel komisch vor. Besonders wenn man noch nicht weiß was das bedeutet. Also werden wir das noch mal wiederholen.

Dieses Manöver ist aus zwei Gründen wichtig. Zum einen kann ich das Schiff unter Segeln im niergendwo relativ ruhig anhalten und zum anderen könnte ich so schweres Wetter aussitzen – und zwar in der Kabine – mit einem leicht driftenden Boot.

Als das Schiff steht heben Fabio und ich das halb abgesoffene Beiboot an Deck. Leider stört mich eine Winschkurbel, die mir beim Lösen aus der Winsch aus der Hand fällt und in der Adria landet. Doof!

Anlegen in der Marina Rogoznica ist ein Kinderspiel für mich, obwohl ich nicht ganz zufrieden mit mir bin. Mußte beim aufstoppen etwas Gas geben. Naja, das war mein erstes Manöver mit dem Schiff. Bisher habe ich neben dem Steuermann gestanden und nur erklärt und nur selten eingegriffen.

Alles ist gut, die Sonne scheint ☀


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