La Caldera – Rund

Die andere Seite der Insel

Teneriffa hat zwei Seiten. Wir haben in den letzten Tagen  ausschließlich wolkenlosen Himmel, brennende Sonne, Hitze, Trockenheit und Wüste erlebt. Heute kommt das Gegenteil. Wälder bis auf die Gipfel, angenehmes Klima und hohe Luftfeuchtigkeit. Teilweise finden die Spaziergänge in den Wolken statt. Die Luft ist voll von Feuchtigkeit.

Heute steht, nach der langen Streckenwanderung zuvor, eine Rundwanderung durch das Orotava-Tal an, das auch schon Alexander von Humboldt erwähnt hat. Wir fahren mit dem Bus an den, bei den Einheimischen, beliebten Picknickplatz La Caldera. Ein riesiger Platz an dem sich die Einheimischen zum Grillen, Ballspielen und musizieren treffen.

Es erwarten uns riesige unberührte Kiefernwälder und tolle Ausblicke über das Orotava-Tal. Die gesamte Gegend profitiert von dem Wasserreichtum, überall führen Wasserleitungen zum Tal. Am Ende sind wir wieder an der Berghütte in La Caldera. Dort kann man schön sitzen, etwas Essen und trinken – wenn die Hütte geöffnet ist. In unserem Fall war die Hütte geschlossen. Aber sitzen ging.

Der Rundwanderweg, teilweise auf dem Camino des Candelaria, hat eine Länge von 9,4 km, die Waldwege und Pfade sind angenehm zu laufen. Maximale Höhe 1470 Meter. Keine unangenehmen Steigungen, keine Absteige im freien Fall.

Von der Bushaltestelle aus geht es in Richtung Casa del Aqua. Die Wege sind gut markiert. Die Wegbeschreibungen von Wikinger Reisen sind leicht nachvollziehen. Richtung Aquamansa öffnet sich der Wald, man stößt nun immer mehr auch auf Kulturlandschaft. Kurz darauf folgt man einem alten Pilgerpfad dem Camino de Candelaria. Hier führt der Weg an einer Wasserleitung bergan.

Der Duft von Eukalyptus zwischen den Pinien ist etwas befremdlich. Eukalyptus ist keine heimische Pflanze. Der Camino de Candelaria endet für uns nach dem einen oder anderen steilen Anstieg, kurz nach einem schönen Ausblick auf die Felsformation Los  Órganos.

Der Óganos Höhenweg ist gesperrt. Wir gehen weiter am Hangweg des Barrancos de Pedro Gil entlang. Gute 30 Minuten später stehen wir an einem sehr großen Eukalyptusbaum, dem Unterstand Choza Chimoche.

Vom Choza Chimoche bleiben wir nicht auf dem Hauptweg,  sondern folgen einem schmalen Camino. Dieser ist nicht beschildert, führt steil bergan, anfangs über Steinstufen. Etwas weiter hat man Sicht auf die Orgelfelsen Los Órganos. Die Los Órganos sind eine Säulengruppe aus Basalt, die an Orgelpfeifen erinnern.

Etwas weiter erreicht man den Wegweiser La Caldera. Der Camino führt steil bergab. Nach einigen Kehren und einen gemauerten Überstieg über ein Wasserrohr treffen wir auf eine Art Versorgungsweg. An einem Zaun entlang geht es zur Bushaltestelle La Caldera.

Passt genau. Der Bus wartet schon auf uns. Vielleicht nicht unbedingt auf uns. Der Fahrer fährt aber als wir als einzige Gäste einsteigen los. Allein schon die Busfahrt von La Caldera den Berg hinunter ist ein ziemlich heißer Ritt. Die Straßen sind für solche Fahrzeuge irgendwie nicht gemacht. Besser nicht ganz vorne sitzen, für meine Nerven.

Noch mal was zum Busverkehr hier auf der Insel. Ich habe sicher schon darauf hingewiesen, dass öffentliche Verkehrsmittel auf Teneriffa, aus meiner Sicht, besonders günstig sind. Es fährt immer ein Bus, auch an Sonn- und Feiertagen. Wartezeiten habe ich nicht erlebt. Kaum einer kauft ein Ticket im Bus, ich habe eine Karte, bei der ich sogar einen Nachlass von 30% bekomme, wenn ich damit zahle. Die meisten jungen Leute zahlen aber einfach mit dem Mobiltelefon. Lebe ich in Mainz etwa in der Vorzeit des öffentlich Nahverkehrs?


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