Nach 27 Jahren …

… ist es wieder eine Bavaria.

Diesmal aber nicht eine Bavaria 430 sondern eine Bavaria 37. Was sich da wohl getan hat. Das Schiff hat nur zwei Kabinen und dafür etwas mehr Stauraum und ein Bad! Na ja, wir sind ja auch nur zu viert.

Die 430er war das typische Charterschiff. Von einer Art wie es einem Yachthersteller gerne den ruf versaut. Vier Kabinen für 8 Besatzungsmitglieder, die sich sehr sehr mögen sollten. Alles eng, Zweckmäßig. Das war´s.

Ich weiß die 430er hat bei starkem 9er Wind mit Böen um 10 und steiler Dünung keinen Spaß mehr gemacht. Könnte das in einer stürmischen Nacht ausprobieren. Bei solchem Wetter ist segeln eh kein Vergnügen. Ein Wind um 4 und 5 ist sie aber gelaufen. Sie mochte aber auch Personal für die Bedienung. Für Einhandsegler eine echte Herausforderung. Auch war die technische und nautische Ausstattung 1993 nicht so umfangreich wie heute.

Bei ruhigem Wetter war sie im Hafen , auch ohne Bugstrahlruder, aber ein Traum. Trotz der Maße war sie einfach und übersichtlich. Wie auf Schienen und unbeeindruckt von seitlichen Winden. Alle Anlegemanöver waren steht’s einfach zu bewerkstelligen, auch bei ablandiges Wind und mit unerfahrener Crew.

Das kann man nicht von allen Schiffen, die ich bisher bewegt habe, behaupten. Moderne Schiffe werden immer Jollenartiger und damit empfindlicher auf Wind von der Seite. Ein breites Heck gibt beim Segeln zusätzlich Formstabilität, sieht außerdem racermäßig cool aus. Kurze Überhänge bringen Wasserlinie und mehr Geschwindigkeit. Außerdem ist mehr Platz in der Plicht.

Auch die Bavaria 37 hat ein breiteres Heck bekommen. Laut Yachttest konnte Bavaria hier keinen Geschwindigkeitsvoeteil herausholen. Die Bavaria ist eine der Langsamsten in einem Vergleichstest mit Jeanneau und Beneteau, die ich auch als typische Charterschiffe bezeichnen würde.

Ich kann das Schiff jetzt ausgiebig testen. Insbesondere deshalb weil ich meinem Bruder alle Segelmanöver vom An- und Ablegen, Ankern, alle Mensch-über-Bord-Manöver, und die Segelführung zeigen soll. Ob dafür eine Wochen reicht weiß ich nicht. Ich habe einige tausend Seemeilen als Skipper gesegelt und bin immer noch nicht unfehlbar. Mal sehen wie einfach das ist. Denn im Notfall muss das auch ein Leie hinbekommen.

Bavaria hat vor ein paar Tagen Insolvenz angemeldet. Darüber möchte ich nicht spekulieren. Ein Unternehmen, dass mit weit über 200 Mio. Euro im Rückstand ist hat ganz sicher aber was verkehrt gemacht.

Ich werde sicher wieder das eine oder andere berichten können. Bin mal gespannt was so alles passiert. Alle drei Besatzungsmitglieder sind zum ersten mal auf einem Segelboot. Beste Vorraussetzungen einSchiff zu testen.


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