Pommern nach Moselkern

Kein Bett und Knieschmerzen

Wir sind gestern nicht bis nach Trais-Karden gelaufen. Das wäre nicht gut gegangen. Ich spüre auch heute morgen den Meniskus und eine entzündete Sehne meines rechten Knies. Wie wird das heute wohl gehen?

Unsere Lust zum Frühstücken hat in den letzten Tagen schon abgenommen. Auch heute ist das eher ein kleines Frühstück. Unsere allmähliche Erschöpfung ist spürbar. 

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In Pommern geht es auch gleich einen ordentlichen Hügel hinauf, der uns gestern vermutlich erledigt hätte Wir steigen dort von etwa 90 m auf gute 273 m auf. Heute geht das ganz gut. Oben angekommen laufen wir an den Weinbergen entlang, offene Brachflächen, Wald und offene Feldlandschaften.

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Eine angenehme Unterbrechung ist eine rekonstruierte römische Tempelanlage auf dem Martberg, bei der wir einige Minuten Pause machen. Leider ist alles verschlossen und man kann die Anlage nur von außen betrachten. Daher wird das nur eine kurze Rast.

Nach Treis-Karden geht es erst über einen Panorameweg und dann in Serpentinen Richtung Karden abwärts.

Wir hoffen natürlich mit der gestrigen Planänderung uns die Arbeit erleichtert zu haben. Leider bin ich mir jetzt nicht mehr ganz sicher. Es folgen zwei sehr starke Aufstiege. Einmal direkt ab Treis-Karden und dann wieder zum Forsthaus Rotherhof.

Der erste Aufstieg ist steil über lockeren Schiefer und schroffen Felsen auf schmalem Pfad zu bewältigen. Nach etwa 200 m Höhenunterschied muss ich erst mal was trinken. Ich spüre meine überlasteten Knie deutlich und freu mich über jede kleine Pause. Schon auf dem Weg muss ich mehrfach kurz stehen bleiben.

Wo es rauf geht, geht es bekanntlich auch wieder herunter. Diesmal teilweise so steil und auf felsigen Grund, dass man Sicherungsseile montiert hat. Leider vollständig ohne Spannung. Ob das nun wirklich so viel mehr Sicherheit bringt?

Für einen Moment kann man sich auf einem Asphaltweg ausruhen. Dann geht es, nach einem Kreuzweg, wieder in einen längeren Steilanstieg. Es geht Richtung Elzbachtal, bergab.

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Ein high-light ist sicher die Burg ELz, die schließlich auch einer der bekanntesten deutschen Burgen ist. Dort machen wir eine kurze Pause. Bernd macht sich bereits Gedanken wo wir heute schlafen werden. Ich denke über meine Knieschmerzen nach. Ok, aber schlafen müssen wir irgend wo. Deshalb rufe ich in der Ringelsteiner Mühle an. Wir brauchen ein Zimmer für eine Nacht. Nein, ist alles besetzt. Auch in der Pension „Zur Burg Elz“, in der wir später schlafen, ist auch alles besetzt. Selbst das Hotel in Moselkern hat auch nichts mehr frei, als ich nach einer Übernachtung gefragt habe. Hm, sieht nicht gut aus, heute, irgendwie.

Ich bin mit meinen Gedanken nicht bei der Unterkunft oder wo wir schlafen. Inzwischen nervt es mich sehr, dass die Ortschaften am Rande des Moselsteigs (als Premium-Wanderweg) offenbar nicht wirklich auf Wanderer eingestellt sind, die nur eine Nacht bleiben wollen. Gut! Ist halt so. Wir laufen schließlich von Perl bis nach Koblenz, am Stück. Bereits seit über 3 Wochen. 17 – 20 kg Gepäck auf dem Rücken.

Wir laufen nach Moselkern, was sollen wir auch sonst tun. Dort angekommen stellen wir fest, dass Moselkern ein ziemlich totes Nest ist und fragen uns später ob der Ort überlebensfähig ist. Zufällig laufen wir an der Pension „Zur Burg Elz“ vorbei. Ich gehe herein und frage nach einem Doppelzimmer für eine Nacht. Denke gar nicht weiter darüber nach, dass es laut telefonischer Auskunft, vollständig ausgebucht ist. Ahhh, es ist ein kleines Doppelzimmer frei, so so. Gut. Nehmen wir.

Ich stelle für mich an dem Abend fest, dass die Reise für mich beendet ist. Bernd sollte sich den Rest der Reise gefallen lassen. Es wären ja auch nur noch zwei Tage. Leider hat sich an dem Abend auch noch ein Bügel von Bernds Brille gelöst.


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